Kürzlich hat der Stadtrat entschieden, das Moratorium für den Bau von Mobilfunk-Sendeanlagen auf ausgewählten Standorten aufzuheben (vgl. Kein Empfang – i de Mitti vo de City, Blog vom 11. September 2017). Das ist positiv. Jedoch will er die Errichtung von Mobilfunk-Sendeanlagen auf den betroffenen Gebäuden neu an «Bedingungen knüpfen, welche eine Verbesserung der gesamten Belastungssituation in der Umgebung erreichen sollen». Was dies genau bedeutet, ist noch unklar.
Mit der Aufhebung des Moratoriums trägt der Stadtrat richtigerweise der Tatsache Rechnung, dass massgebliche Gremien wie WHO und BAFU schon seit längerem Entwarnung bezüglich der Strahlenimmissionen von Mobilfunkantennen gegeben haben. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass die Strahlenschutzvorschriften, welche in der Schweiz gelten, viel strenger sind als im internationalen Vergleich. Die maximal zulässigen Grenzwerte pro Antenne liegen bei uns zehnmal tiefer als im internationalen Durchschnitt.
Wir Smartphone-Nutzer sollten uns auch bewusst sein, dass gemäss Experten das Handy am Ohr die bedeutend stärkere Quelle von Mobilfunkstrahlung darstellt als eine Antenne auf dem Dach eines Gebäudes.
Das Mobilfunknetz der Stadt Zürich ist heute am Anschlag. Es ist infolge des jahrelangen Moratoriums in gewissen Gebieten zu schwach ausgebaut. Der Stadtrat sollte den Bau von Mobilfunksendeanlagen deshalb nicht mehr weiter behindern.