Die NZZ hat kürzlich darüber berichtet, was auch mir vor einigen Wochen schon zu Ohren gekommen war: Zürich hat ein Überangebot an Plätzen in Pflegezentren und Altersheimen. Das wird uns teuer zu stehen kommen!

Worum geht es? Die Stadt plant, zwischen 2013 und 2028 18 Altersheime zu sanieren und drei Ersatzneubauten zu erstellen. Die Gesamtkosten dafür betragen 600 Millionen Franken. Kritiker aus der Branche sowie Gemeinderäte monieren, dies erzeuge Überkapazitäten in der Stadt Zürich. Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2016 sollte die Stadt Zürich bis in 20 Jahren 1700 Pflegeplätze abbauen, da die Menschen künftig weniger oder nur leicht pflegebedürftig sein werden. Künftig werden also mehr Menschen zu Hause gepflegt werden können. Auch der Branchenverband Curaviva ist der Meinung, dass die bisherige Planung für stationäre Pflegebetten in Zürich überholt sei.

Nur für all dies sind das zuständige Departement und Frau Nielsen taub. Es wird eisern an der bisherigen Planung festgehalten. Man sei gut unterwegs und eine grundsätzliche Überarbeitung der Strategie sei nicht im Gange. Die Erneuerung der Altersheime werde wie geplant fortgeführt. Ich erlebe ein unangenehmes Déjà-vu bei dieser Reaktion des Departementes! Genau so hat es jahrelang bei den Stadtspitälern getönt, bis Frau Nielsen vor kurzem vom Gesamtstadtrat zurückgepfiffen wurde. Zürich muss für die Zukunft richtig aufgestellt sein. Das heisst, dass wir die veränderten Bedürfnisse in der Alterspflege in die Planung aufnehmen müssen.

Die Nielssche’ Sturheit bei den Spitälern kostet uns 30 bis 40 Millionen Franken jährlich. Oder 2 Steuerprozente, um welche wir die Steuern für alle in Zürich senken könnten, wenn die jährlichen Spital-Defizite nicht stattfinden würden. Frau Nielsen ist wohl derzeit die teuerste Stadträtin von Zürich. Mit ihrem Festhalten an der Strategie für die Alterszentren erhöht sie ihr Preisschild gar noch.