Das Tiefbauamt teilt am 1. November mit, dass das Projekt «Brings uf d’Strass!» 2022 eine Wiederholung erleben soll. Der Stadtzürcher, der im Sommer 2021 die gesperrten Strassen besucht hat, wundert sich. Er fand eine leere, verlassene Rotwandstrasse vor. Der gleiche aufmerksame Stadtzürcher weiss, dass die ansässige Gastronomie und der Detailhandel Umsatzeinbussen erlitten haben infolge der Sperrung von Strassen und Parkplätzen.

In der Medienmitteilung wird von vielen positiven Rückmeldungen berichtet – doch es kommt immer darauf an, wen man fragt. Die Kunden, die weggeblieben sind, wurden nicht gefragt. Die Auswertung des Tiefbauamts ist wertlos. Die Schäden, die dem Gewerbe zugefügt wurden, interessieren den Stadtrat nicht.

Der Entscheid des Vorstehers des Tiefbauamtes lässt Detailhändler, Gastronomen und Gewerbler denn auch ratlos zurück. Restaurantgäste, Kundinnen und Kunden wunderten und wundern sich, sie bleiben weg. Der Entscheid des alternativen Vorstehers des Tiefbaudepartements ist an Absurdität nicht zu überbieten – doch folgt er der Logik seiner Ideologie.

Was kämpften die Schweizer Industrie, Unternehmer, Gastronomen, Hoteliers und Detailhändler seit dem Frühling 2020, dem Beginn der Covid-Pandemie, mit wirtschaftlichen Problemen! Bund und Kantone haben mit Milliardenbeträgen die Wirtschaft gestützt. Das Abtragen der so angehäuften Schulden ist eine Generationenaufgabe. Auch die Stadt Zürich hat viele Dutzende Millionen gesprochen. In der Budgetdebatte letztes Jahr entbrannte in diesem Saal ein Bieterwettbewerb um Stützungsmassnahmen. Die Linke wollte plötzlich die Gewerbepartei geben. Einfach, indem sie Millionen verteilt. Eben noch mit Geld gestützt – und jetzt den Umsatz weggestutzt. – Das ist linke Politik in der Stadt Zürich.

«Brings uf d’Strass»: Strassen werden zu Spielplätzen umgenutzt. Denken wir das einmal weiter: Strassen werden als Spielplätze umgenutzt; die Spielplätze nutzen wir dann als Hunde-WCs. Spitäler nutzen wir temporär als KITAS, KITAS als Alterszentren. Die Alterszentren nutzen wir als Schulhäuser, die Schulhäuser als Gefängnisse. Gefängnisse nutzen wir neu als Büroräume für die Steuerverwaltung. Und so weiter.

Die SVP lehnt es entschieden ab, dass nächstes Jahr, wie auch in den kommenden Jahren, Strassen temporär zu Spielplätzen umfunktioniert werden. Zu den genannten Gründen kommt ein gewichtiger: Der Stadtrat plant, die Stadt sehenden Auges in eine Defizitspirale mit jährlich rund 200 Millionen Franken Defizit zu führen. Für solche Pläusche haben wir schlichtweg kein Geld.

Wenn in einer Stadt Strassen nicht mehr Strassen sein dürfen, dann ist die Stadt bald keine Stadt mehr. So wie dies auch die beiden Richtpläne Siedlung und Verkehr anstreben. Links-Grün arbeitet am Rückbau der Stadt Zürich zu einem Agglomerations-Siedlungsbrei. Spiritus Rector dieses Stadtrückbaus ist Stadtrat Richard Wolff. Als Stadtrat tritt er nächstes Jahr ab. Als Abschiedsgeschenk hinterlässt er uns den Anfang vom Ende: Pläne, wonach sich eine Stadt selber aufgibt.

Glücklicherweise leben wir in einer Demokratie: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können am 28. November laut «Nein» sagen zum Verkehrsrichtplan, und «Nein» sagen zum Siedlungsrichtplan. Wir wollen, wir müssen unsere Stadt retten!