Als Präsidentin des Gewerbevereins Seefeld und Gemeinderätin sind mir die Anliegen von Unternehmen und Gewerbe wichtig. Die Stadt Zürich, wir Zürcherinnen und Zürcher, verdanken unseren Wohlstand findigen, fleissigen Unternehmern und Gewerblern von nah und fern, die seit dem letzten Jahrhundert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Zürich geschaffen haben. Darum prosperiert Zürich.
Seit Jahren wird unsere Stadt von links-grüner Politik dominiert. Diese Dominanz hat in den letzten drei Jahren zugenommen. Denn seit 2018 haben die links-grünen Parteien sowohl in der Stadtregierung wie auch im Parlament eine Mehrheit. Gewerbeanliegen, Anliegen von Unternehmern sind heute absolute Minderheitspositionen. Die SVP bringt diese regelmässig im Parlament ein, doch Rot-Grün regiert einfach darüber hinweg. Und es ist nicht so, dass der Stadtrat die Bedürfnisse der Unternehmen nicht kennen würde. Gerade am Montag hat er die Resultate der fünften Firmenbefragung präsentiert. Diese zeigen es deutlich: Das grösste Problem für Gewerbler und Firmen ist der Verkehr. Anlieferung wird auf immer engeren Strassen schwieriger, Parkplätze fehlen. Gewerbler müssen heute regelmässig Parkbussen in Kauf nehmen – diese werden dem Kunden dann auf den Preis geschlagen.
Noch absurder sind die regelmässigen Velodemos und das Projekt «Brings uf d’Strass». Beiden ist gemeinsam, dass der Autoverkehr komplett abgewürgt wird. Die Velodemos, die regelmässig stattfinden, sind regelmässig unbewilligt. Trotzdem lässt die Stadtregierung das komplette Lahmlegen des Verkehrs einmal pro Monat zu. Das Sommerprojekt «Brings uf d’Strass» ging noch weiter: Während sechs Wochen wurden einige Strassen im Kreis 4 für den Verkehr gesperrt. Die Strassen wurden zu Spiel- und Freizeitflächen umfunktioniert. Gewerbler und Gastronomen in den betroffenen Gebieten erlitten Umsatzeinbussen. Dies, erst kurz nachdem staatliche Unterstützungsleistungen die Einbussen infolge Corona-Lockdown haben auffangen müssen!
In Zürich werden heute Strassen gesperrt und umgenutzt, von Velodemonstranten blockiert und zu Zonen des Langsamverkehrs umgebaut. Wenn in einer Stadt Strassen nicht mehr Strassen sein dürfen, dann ist die Stadt bald keine Stadt mehr. Gleichzeitig beobachte ich, dass der Stadtrat das Tilgen des «Mohren» von Häusernamen und Wandbildern im Niederdorf mit grossem Aufwand betreibt. Wohlgefällig nahm er diesen Auftrag von einer kleinen, kecken Lobbygruppe entgegen. Das Gewerbe und die Unternehmen hingegen, welchen Zürich seinen Wohlstand verdankt, lässt der Stadtrat als Bittsteller eiskalt im Regen stehen.
Susanne Brunner