Liebe Zürcherinnen und Zürcher, es fällt mir schwer, heute aus der Lokalpolitik zu berichten. Ich bin erschüttert über den Krieg in der Ukraine. Der ungezügelte Aggressor Putin stürzt die Ukraine mit seinem Volk ins Elend. Ich will hier nicht die geopolitische Lage besprechen. Dafür sind Experten da. Ich möchte vielmehr ausdrücken, wie bewegt und traurig ich bin. Wahrscheinlich geht es Ihnen ähnlich. Mit seinem Angriff auf die Ukraine greift Putin Frauen, Männer und Kinder an. Er nimmt in Kauf, Ukrainer zu töten. Putin tötet Mädchen, Buben, Frauen und Männer. Und er setzt das Leben der russischen Soldaten aufs Spiel. Sein Krieg stürzt auch sein eigenes Land in den Abgrund, denn die Sanktionen des Westens müssen ja Wirkung zeigen. Seit dem Ausbruch dieses schrecklichen Krieges prüfe ich morgens online auf Newsportalen und Social-Media-Kanälen, ob die Ukrainer noch Widerstand leisten. In den Medien erfahren wir über ihren heldenhaften Abwehrkampf. Ihr Mut, ihr Einsatzwille und ihre Zähigkeit bewegen mich zutiefst. Die Ukrainer kämpfen für die Freiheit. Sie sind bereit, für die Freiheit zu sterben.
Demgegenüber beelendet es mich zu sehen, welche Themen wir im Stadtzürcher Parlament behandeln müssen. Die Grünen fordern zum Beispiel, in den Verpflegungsbetrieben der Stadt Zürich den Anteil an biologischen Produkten auf 50 Prozent zu steigern. Ebenso fordern die Grünen, dass in allen öffentlichen Toiletten der Stadt Zürich GratisMenstruationsartikel zur Verfügung gestellt werden. Sie begründen dies damit, dass «menstruierende Personen» für diese Menstruationsartikel ihr Leben lang Geld ausgeben müssten. Diese Menschen seien somit schlechter gestellt. Die AL will mit einem Vorstoss das Kirchgeläut aller Kirchen auf dem Stadtgebiet einschränken. In der Begründung tönt das so: «Die Stadt Zürich ist […] kosmopolitisch und mit einer ethnisch und religiös diversen Bevölkerung, von der heute nur noch zirka 45 Prozent der katholischen oder reformierten Kirche angehören. Im Namen der Tradition beschallt in Zürich also heute eine konfessionelle Minderheit die Mehrheit.»
Dieser Vorstoss und die Begründung erschüttern mich. Das Kirchengeläut ist für uns alle wichtig. Es vermittelt Heimatgefühl, ist Ausdruck unserer Kultur und schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Streichen wir das Kirchengeläut, streichen wir unsere Identität und unsere Heimat. Während in der Ukraine tapfere Frauen und Männer bereit sind, für ihre Heimat zu sterben, wollen gewisse politische Kräfte bei uns unsere Kultur und unser Heimatgefühl abschaffen. Der Kontrast könnte grösser nicht sein.
Susanne Brunner, Gemeinderätin SVP