Die Änderung des Verkehrsregimes hat für grosse Irritationen, Spott und viel Ärger gesorgt: Ende September 2023 installierte die Stadt Zürich auf 60 Metern der Langstrasse ein Tages-Fahrverbot. Das bedeutet: Fahrverbot für Autos zwischen 5.30 Uhr und 22 Uhr, Velofahren gestattet, VBZ-Busse ebenso. Gleichzeitig wurde die separate Busspur aufgehoben, auf der Langstrasse Tempo 30 signalisiert, 37 neue Veloabstellplätze erstellt, sechs neue Bäume gepflanzt und das Trottoir stellenweise um 2,60 Meter verbreitert. Das Ganze hat etwa fünf Millionen Franken gekostet. Das autofreie Abschnittchen von 60 Metern hat jedoch ein Verkehrschaos ausgelöst. Denn der Autoverkehr muss sich neu durch eine Umfangsroute zwängen, was lange Rückstaus auslöste. Die Beamten im Tiefbauamt lachten sich wohl ins Fäustchen. Die neue Regelung erklärte der Tiefbauamt-Sprecher letztes Jahr so: Das autofreie Teilstück könne man wie eine Art Barriere betrachten. «Der Unterbruch der Strecke soll die Langstrasse für Autofahrende unattraktiv machen». Aha, Autofahrer sollen der Stadt Zürich fern bleiben. Wir kennen dieses Kernziel der Verkehrspolitik von Links-Grün. Da nicht alle Autofahrer die schlecht angebrachte Signalisation sehen, haben viele trotz Fahrverbot die 60 Meter Strasse befahren. Zuerst verteilte die Polizei die Bussen noch selber. Am 8. Januar installierte die Stadt eine «automatische Durchgangskontrolle». Das ist eine Kamera, welche die Nummernschilder aller Autos erfasst, die durch das Fahrverbot fahren. Und so ward sie geboren, die «Geldmaschine Langstrasse»! Nicht etwa für die ansässigen Gewerbler. Sie leiden unter dem neuen Verkehrsregime. Nein, für die Zürcher Stadtkasse! Im ersten Monat hat die automatische Durchgangskontrolle 17’310 Autofahrer gebüsst, zu je 100 Franken. In der Stadtkasse klingeln 1,7 Millionen Franken. Vorwürfe, dass die Signalisation mangelhaft sei, wischt die Stadt beiseite. Man werde sich schon an dieses Fahrverbot gewöhnen. Wer gebüsst werde, fahre sicher kein zweites Mal mehr durch. Bussen als ertragsreiches Erziehungsinstrument. Wie mit ungezogenen Kindern, so geht die Stadt mit ihren Bürgern um. Dass die Sperrung von 60 Metern Strasse ein völliger Blödsinn sein könnte, will man natürlich nicht einsehen. Mehr als 17’000 Bussen in einem Monat, dies sprengt jedes Mass und Verhältnis. Das zeigt auch dies: Der Stadtrat könnte nun den Steuerfuss um 1 Prozent senken, denn die «Geldmaschine Langstrasse» wird diesen Betrag, rund 24 bis 28 Millionen pro Jahr, in die Stadtkasse spülen.